2016
Im Jahr 2016 hat der Förderverein seine erste Ausstellung aus der „Menschen bei Glanzstoff“-Reihe im Begas-Haus durchgeführt:
Das Glanzstoff-Stammwerk in Oberbruch beschäftigte für die Herstellung der Chemiefasern Perlon, Diolen und Rayon sowie für die Herstellung von Stahlkord in der Spitze seiner Produktionstätigkeit bis zu 7.000 Mitarbeiter. Davon waren bis zu 5.800 Mitarbeiter in der Produktion, circa 800 Mitarbeiter in der Technik und circa 400 Mitarbeiter in den Verwaltungsbereichen tätig. In den Textilbetrieben der Produktion arbeiteten in der Tag- und Spätschicht bis zu 2.000 Frauen. Im Jahre 1922 waren bereits 2.500 Mitarbeiterinnen am Standort beschäftigt. 1928 betrug der Anteil der Frauenarbeitsplätze 54 % der Gesamtbelegschaft.
Der Arbeit und dem engagierten Einsatz dieser Mitarbeiter über viele Jahrzehnte hinweg soll mit der Ausstellung eine Bühne geboten werden.
2017
2018
Auch im Jahr 2018 war es der Wunsch des Fördervereins, seine Ausstellungsreihe weiter fortzusetzen. Aufgrund des bereits sehr vollen Ausstellungskalenders des Museums Begas-Haus im Jahr 2018 wurde die „Menschen bei Glanzstoff“-Reihe aber zu Beginn des Jahres 2019 fortgesetzt.
2019
Vom 13. Januar bis zum 10. März 2019 fand die nächste Ausstellung im Begas-Haus statt. Diese widmete sich dem Themenschwerpunkt „Stellung und Bedeutung der Frauen bei Glanzstoff“ und sollte den bereits sehr früh vorhandenen Emanzipationsgrad im Werk Oberbruch darstellen. Gezeigt werden unter anderem Fotos, historische Dokumente, Werkzeitschriften und Exponate. Mit großem Anklang beim Publikum wurden als Highlight mehrere Modenschauen zu diesem Thema durchgeführt.
Impressionen aus der Modenschau zur Austellung 2019
2020/2021
Für das Jahr 2020 ist als Ausstellungsthema der Strukturwandel des Industrieparks angedacht. Für das Jahr 2021 sind die Darstellung der baulichen Entwicklung sowohl des Industrieparks als auch der zugehörigen Werkswohnungen, sowie weitere Illustrationen zum Thema geplant.
Doku-Zentrum Oberbruch
Über 100 Jahre war Oberbruch wichtigster Produktionsstandort eines der international bedeutendsten Unternehmen der Kunstfaserindustrie, der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG. Der Förderverein Industriepark Oberbruch hat sich die Aufgabe gestellt, die Historie des Industriestandorts Oberbruch zu bewahren und seine Weiterentwicklung zu befördern. Ein Dokumentationszentrum in Oberbruch ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Dieses Dokumenationszentrum soll Relikte der Heinsberger und Oberbrucher Industriekultur sammeln, aufbewahren, dokumentieren und präsentieren. Es soll zugleich ein Ort werden, an dem verschiedenste gesellschaftliche Gruppen einen lebendigen Austausch über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Region pflegen. Das Dokumentationszentrum Oberbruch soll als Ort der Bildung und des Dialogs die Heinsberger Kulturlandschaft bereichern und als Leuchtturm das innovative Potential der Region hinsichtlich einer historischen Aufarbeitung der Geschichte des Standorts fördern.
19.März 2020
Es ist soweit! Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein Westfalen entsteht an historischer Stätte, im Oberbrucher Bizzpark, ein Dokumentationszentrum für die hier ehemals ansässige Vereinigte Glanzstoff Fabriken AG. „Glanzstoff Oberbruch, Keimzelle der Industrialisierung im Kreis Heinsberg“ lautet der Titel des ambitionierten Projekts.
Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach, übersandte dazu am Donnerstag, 19. März, auf dem postalischen Weg den Zuwendungsbescheid an Jakob Wöllenweber, dem Vorsitzenden des Fördervereins Industriepark Oberbruch.
Ministerin Ina Scharrenbach: „In diesen Zeiten ist die Heimatförderung der Landesregierung Mutmacher und Impulsgeber für Solidarität und Zusammenhalt. In angespannten Zeiten können wir damit im Kreis Heinsberg für die Zeit danach Heimat weiter gestalten und gute Nachrichten überbringen.“
„Glanzstoff Oberbruch, Keimzelle der Industrialisierung im Kreis Heinsberg“ lautet der Titel des Projekts, das bis Mitte 2021 realisiert werden soll. Das Dokumentationszentrum präsentiert die Epochen der Unternehmens-, Sozial-, Alltags- und Kulturgeschichte der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG, des Industriestandortes Oberbruch und der Region Heinsberg.
Die dafür notwendigen Räumlichkeiten an der Boos-Fremery Straße 62, insgesamt 460 Quadratmeter, stellt der Betreiber der ehemaligen Glanzstoff-Infrastruktur, die Veolia Industriepark Deutschland GmbH, dem Verein unentgeltlich zur Verfügung. Mithilfe der Fördermittel können Teile des ehemaligen Verwaltungsgebäudes für das Dokumentationszentrum renoviert und umgestaltet werden.
Auf Grundlage einer einzigartigen Sammlung von Fotografien, Grafiken, Filmen, Gemälden sowie der Firmenbibliothek und der in Kooperation mit dem Begas Haus durchgeführten Ausstellungen „Menschen bei Glanzstoff“ soll es die engen Beziehungen und Verbindungen zwischen einem bedeutenden Industriebetrieb und der regionalen Gesellschaft darstellen.
Das neue Zentrum zeigt den Alltag und die Kultur der Menschen, die im Werk arbeiteten und in seiner Umgebung lebten. Den doppelten Strukturwandel – durch die Gründung des Werkes Ende des 19. Jahrhunderts, seinen Niedergang rund 100 Jahre später sowie die Umwandlung in einen Industriepark – beschreibt es ebenfalls.
Die Einrichtung thematisiert darüber hinaus die Perspektiven des Industrieparks sowie die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, vor die sich die Menschen in der Heinsberger Region und in Oberbruch gegenwärtig gestellt sehen und die sie für die Zukunft erwarten.
Zudem bietet das neue Zentrum Jugendlichen die Gelegenheit, für die Gestaltung ihrer persönlichen Zukunft aus der Geschichte der Region zu lernen und die sie umgebende Gegenwart besser zu verstehen. Es soll ein Ort werden, an dem unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen einen lebendigen Austausch über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Standortes und der Region pflegen können.
Wanderausstellungen
2016
Um die Inhalte der jeweiligen „Menschen bei Glanzstoff“-Reihe auch nach dem Ausstellungsende im Begas-Haus einem weiterem Publikum zugänglich zu machen, überträgt der Förderverein die jeweiligen Ausstellungsinhalte teilweise in eine Wanderausstellung.